Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen beim Praxisaufbau mit Massage scheitern. In diesem Beitrag nenne ich dir acht typische Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest.
Was mir leider immer wieder auffällt: Manche Personen geben auf, noch bevor sie richtig angefangen haben. Private und berufliche Krisen gehören im Leben einfach dazu, doch dies sollte nicht der Grund dafür sein, ein hart aufgebautes Massage-Business aufzugeben.
Vielmehr sollte nach der Ursache geschaut werden oder noch besser: von Anfang an einen strategischen Plan haben, um vorhersehbare Hindernisse zu vermeiden.
Im Rahmen meiner Massage-Ausbildung oder Massage-Business-Kurs bekomme ich regelmäßig zu hören und zu lesen: „Ich habe eigentlich mit dem Gedanken gespielt aufzuhören, obwohl es mein Traum ist. Doch jetzt habe ich verstanden, woran ich gescheitert bin und was ich ändern kann, um meine Praxis erfolgreicher zu machen.“
Solche und ähnliche Kommentare begegnen mir immer wieder. Deswegen hoffe ich, dass ich dir mit diesem Artikel weiter helfen kann.
Warum viele beim Praxisaufbau mit Massage scheitern – Vermeide diese 8 typischen Fehler
Beim Praxisaufbau mit Massage scheitern viele aus diesen acht Gründen:
- Ohne Business-Plan oder Strategie starten
- Falsches Angebot – zu breit gestreut
- Kunden an erste Stelle setzen
- Der Glaube, alles alleine machen zu müssen
- Keine professionelle Hilfe beauftragen
- Schlechte Preisgestaltung
- Finanzen falsch kalkulieren
- Sich verstecken, nicht zum Angebot stehen
Aus diese Gründen scheitern viele beim Praxisaufbau mit Massage – Vermeide diese 8 typischen Fehler
1. Keinen Business-Plan oder Strategie haben
Die meisten starten den Praxisaufbau mit Massage im Außen: Sie lassen sich von Unternehmensberatern beraten, besuchen Existenzgründungsseminare, etc. Dies ist sicher wertvoll, doch die Reihenfolge sollte anders herum folgen.
Du solltest dein Business mit Massage zunächst im Inneren starten, indem du einen individuellen Business-Plan erstellst. Selbstverständlich kannst du dir dafür Hilfe im Außen suchen, doch der erste Schritt findet im Inneren statt.
Was genau bedeutet das?
Schaue zunächst, wie du arbeiten möchtest. Frag dich, was dir wichtig an deinem Beruf ist und wie du dies nach Außen leben und zeigen kannst. Dabei ist es ebenso wichtig einen Marketingplan zu erstellen.
Finde deine Mission und frag dich:
- Warum habe ich mir diese Arbeit ausgesucht und was will ich damit bewirken – für mich und für andere?
- Wie will ich arbeiten? Es gibt häufig diese Denkweise: „Ich muss nehmen, was kommt.“ Kreiere stattdessen deine Vision und arbeite daraufhin, die Arbeit und Praxis so zu gestalten, wie es deinem Inneren entspricht.
- Mit wem will ich arbeiten? „Ich muss Geld verdienen und jeden Kunden annehmen. Hauptsache Geld kommt rein.“ Diese Gedankengänge sind auf Dauer nicht hilfreich. Überlege dir genau, mit welchen Klienten du arbeiten willst.
2. Falsches Angebot – zu breit gestreut
Die meisten kennen nicht ihre idealen Wunschkunden. Wenn du mit jedem arbeiten willst, kannst du kein unwiderstehliches Angebot für deine Lieblingsklienten erstellen. Du musst deine Kunden kennen und wissen, was ihre Wünsche sind und warum sie genau zu dir kommen.
Dadurch kannst du passende Angebote kreieren, von denen sich deine Lieblingskunden angezogen fühlen. Gehe nach dem 50/50-Prinzip und überlege dir, was du gut kannst. Was liebst du an der Arbeit mit Massage und Körpertherapie? Was davon trifft genau auf deinen Wunschkunden zu?
Frage bei Menschen, die du magst, direkt nach und höre zu, was sie brauchen. Schreibe den genauen Wortlaut auf und kreiere anschließend ein Angebot aus den Wünschen deiner Lieblingskunden und deinen Vorlieben aus der Arbeit mit Massage.
Merke dir folgendes: Wer alle erreichen möchte, erreicht am Ende niemanden. Deine Angebote müssen eine spezifische Zielgruppe anziehen.
3. Kunden an erste Stelle setzen
Wahrscheinlich kennt jeder den Spruch: „Der Kunde ist König“ – doch dies trifft bei uns nicht zu. Du bist der König oder die Königin deiner Praxis, denn du entscheidest, wo es lang geht.
Selbstverständlich werden deine Kunden nicht außer Acht gelassen, doch es soll euch beiden hervorragend gehen. Dies ermöglichst du mit dem 50/50-Prinzip. Mehr dazu erfährst du im Artikel über kraftbringendes Massieren.
Gehe keine faulen Kompromisse ein und bestimme eigenverantwortlich:
- Deine Arbeitszeit (Wochentage, Uhrzeiten, Urlaub, Freizeit, etc.)
- Deinen Preis
- Deine Werte (Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, etc.)
- Wie du arbeiten willst, ziehe z. B. Klienten mit ein, um nachhaltige Ergebnisse zu erreichen
Sei authentisch mit allen Ecken und Kanten und erlaube dir Ja oder Nein zu sagen. Bewahre stets deine Grenzen und mache nur das, was dir voll und ganz entspricht.
4. Der Glaube, alles alleine machen zu müssen
Es gibt viele Bereiche, die beim Praxisaufbau mit Massage nicht beachtet oder nur unzureichend ausgeführt werden. Viele denken, dass sie alles wissen müssen – doch dies ist ein Irrglaube.
Auf Dauer ist diese innere Haltung extrem anstrengend und total unrealistisch. Es entsteht ein enormer Druck, etwas sein zu wollen, was man nicht sein kann.
Wir können nicht alles wissen oder selbst machen in einem Massage-Business. Dafür gibt es einfach zu viele Bereiche, die wir nicht alleine abdecken können und es auch nicht wollen.
Wir können und wollen nicht Steuerberater, Grafikdesigner, Texter, Marketing-Experte und Informatiker auf einmal sein. Mir ist es damals bei meinem Praxisaufbau mit Massage schwer gefallen Arbeit abzugeben und ich dachte, alles alleine machen zu müssen.
Außerdem wollte ich Geld sparen, doch ich musste schnell feststellen, dass ich am falschen Ende sparte. Gestehe dir ein, dass du nicht alles können musst. Für mich war es eine große Erleichterung anzuerkennen: „Ich weiß es gerade nicht, aber ich werde jemand Tolles finden, der es sicher weiß“.
Schaue, wo deine Stärken und Schwächen liegen und lagere Tätigkeiten aus, die du selbst nicht ausführen kannst oder möchtest.
5. Keine professionelle Hilfe
Suche nach Personen, die dort stehen, wo du hinwillst und lerne von ihnen. Es gibt verschiedene Coaching-Angebote, Ausbildungen oder Kurse, die du machen kannst. Die Unterstützung von Experten aus deiner Nische ist sehr wichtig. Du lernst aus ihren Fehlern und Erfolgen, um schneller und leichter ans Ziel zu kommen, anstatt alles mühselig alleine zu meistern.
6. Schlechte Preisgestaltung
Viele trauen sich nicht den entsprechenden Preis zu verlangen. Sie glauben: „Wenn ich günstig bin, dann kommen mehr Leute zu mir – Rabatte ziehen die Menschen an.“ Doch wie du bereits im zweiten Punkt gelernt hast, legst du deine Lieblingskunden fest. Sicher gehören keine Schnäppchenjäger dazu, die deine Arbeit nicht wertschätzen.
Sondern Menschen, die deine Massage und Körpertherapie zu schätzen wissen, sich gut aufgehoben fühlen und dafür lieber mehr bezahlen. Investiere Zeit in deine Preisgestaltung und setze dich mit deinem Selbstwert auseinander.
Halte fest, welche tollen Ergebnisse deine Kunden erreichen (befrage sie einfach). Schaue, welche Kosten du hast und wie viel du pro Jahr einnehmen willst.
7. Finanzen falsch kalkulieren
Zu Beginn ist es wichtig ausreichend Geld zur Verfügung zu haben. Du solltest dein Massage-Business starten, wenn du mindestens vier bis sechs Monate auch ohne Einkommen leben kannst, um Durst- und Aufbaustrecken zu überbrücken.
Bei der Preiskalkulation solltest du all deine Ausgaben berücksichtigen. Erstelle eine Auflistung von Einnahmen und Ausgaben und kalkuliere, wie viel du Einnehmen musst, um gut davon leben zu können. Behalte deine Zahlen ständig im Blick.
Falls deine finanzielle Rücklage nicht ausreichend ist, kannst du parallel einem Nebenjob nachgehen und den Praxisaufbau mit Massage Schritt für Schritt über mehrere Monate angehen.
Dadurch kommst du in kein finanzielles Risiko und hast monatlich Einnahmen durch den Nebenverdienst.
8. Sich verstecken, nicht zum Angebot stehen
Viele haben Angst sich zu zeigen und ihre Arbeit zu präsentieren. Es ist normal, dass du dich zu Beginn etwas unsicher fühlst. Wage stets Mutsprünge, um zu wachsen und aus deiner Komfortzone zu kommen.
Wer im Business nicht wächst, bleibt stehen – und Stillstand ist nie gut. Überlege dir, mit welchen Marketingmethoden (offline und online) du deine Arbeit auf die beste Weise präsentierst. Grüble nicht zu lange nach und schreite in dir Tat über. Nur durchs Ausprobieren lernst du, was für dich funktioniert und was nicht.
Das kann zum Beispiel sein: Newsletter, Blog Artikel, Social Media (Facebook Live-Videos, Postings auf Instagram, Videos auf YouTube, etc.), Webinare, Flyer verteilen, Massage-Events veranstalten oder Entspannungskurse geben, etc.
Die Leute kommen wegen dir in deine Praxis, also traue dich nach und nach mehr von dir und deiner tollen Arbeit zu zeigen.
Wichtig für deinen Praxisaufbau mit Massage
Alles, was du brauchst, ist bereits in dir. Traue dich, große Ziele zu haben und erlaube dir, mit deiner Praxis erfolgreich zu sein. Sei stets offen für Neues und probiere unterschiedliche Marketing-Wege aus. Werde kreativ und leg los!
Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute für deinen Praxisaufbau mit Massage! 🙂
Ich hoffe, dass dir mein Beitrag geholfen hat. Welcher typische Fehler hat dich am meisten überrascht? Ich freue mich von dir unten in den Kommentaren zu lesen.
Alles Liebe
Sabine