Mit diesen 10 Massage-Tipps gelingt es dir, leicht und wirkungsvoll zu massieren – selbst wenn du bisher kaum Erfahrung mit Massage hast. Vielleicht kennst du dich schon mit Massage aus und wünschst dir neue Inspiration? Oder du planst einen gegenseitigen Massage-Austausch mit deinen Liebsten?

Stehst du vor dem Beginn einer Massage-Ausbildung und hast jetzt schon Lust Massage-Tipps umzusetzen oder willst herausfinden, ob Massage geben das Richtige für dich ist? Dann kann ich dir nur ans Herz legen diese Tipps nach und nach umzusetzen und auf dich wirken zu lassen.

10 Massage-Tipps für eine gute Massage

Ein Massage-Austausch ist ein besonderes Geschenk für dich und für deinen Massage-Partner, sowohl beim Geben als auch beim Nehmen. Eine ganzheitliche Massage sorgt dafür, auf allen Ebenen von Körper, Geist und Seele zu entspannen und Heilung zu erfahren. Mithilfe der bewussten Berührung bzw. Bewusstseinsarbeit hast du den Raum, um deine Kraft, Größe sowie dein Selbstbewusstsein zu entfalten. 

Wenn du dich gestresst fühlst, Unruhe sich breit macht, du eher müde und schlapp bist, nicht so recht schlafen kannst, deine Muskulatur verspannt ist, etc. ist es umso wichtiger, dir selbst Massagen zu gönnen. Denn wenn du dich entspannt und ausgeglichen fühlst, kannst du diese Entspannung auch weitergeben. Somit ist es wertvoll, diesen ganzheitlichen Massage-Kreislauf beizubehalten und dir selbst regelmäßig Massagen und Auszeiten zu gönnen.

Bitte beachte folgendes: Massiere nur, wenn ihr beide (du und dein Massage-Partner bzw. Klient) gesund seid. Bei Fieber, Entzündungen, Krampfadern oder wenn du dir einfach unsicher bist, solltest du keine Massage geben oder bekommen. Übe außerdem niemals Druck auf die Wirbelsäule und Gelenke aus.

Meine 10 Massage-Tipps für dich

1. Vorbereitung: Kreiere eine entspannte Atmosphäre

Bereite einen warmen, ruhigen und geschützten Raum vor, an dem ihr ungestört seid. Dekoriere das Zimmer mit Kerzen, Düften oder Blumen. Trage bequeme Kleidung und lege Schmuck und Armbanduhr ab. Bei Bedarf könnt ihr tolle Entspannungs-Musik beim Massieren anhören. 

Überlege dir vorher, wie lange deine Massage dauern soll. Ich empfehle dir 20 bis 40 Minuten für den Anfang. Wenn du bereits Erfahrung mit Massage hast, sind 60 bis 90 Minuten wertvoll. Verwende naturreines Massage-Öl. Alternativ kannst du auch mit einem kaltgepressten biologischen Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl massieren. Oder für die Tiefengewebsmassage ein hochwertiges Massage-Gel oder eine Massage-Lotion.

2. Vorgespräch: Lass Körper, Geist und Seele sprechen

Frage, wie es deinem Partner bzw. Klient geht und höre aufmerksam zu. So könnt ihr beide übers Reden in die erste Entspannung eintauchen. Finde heraus, ob und wo körperliche Verspannungen bestehen. Dadurch weißt du, welche Körperbereiche du vielleicht länger und bewusster massieren solltest. Erfahre im Gespräch mehr über die momentane Lebenssituation: Gibt es gerade Stress in bestimmten Bereichen? Oder eine Besonderheit, wie kitzelige oder kalte Füße? Liebt es dein Partner/Klient am Nacken massiert zu werden?

Gib einfach Raum fürs verbale Ankommen. Ich empfehle dir offene Fragen zu stellen. Über offene Fragen öffnest du einen Raum für Bewusstsein, indem dein Massage-Partner selbst entdecken und Antworten finden kann. So stärkst du die bewusste Körperwahrnehmung und lernst mit Körpersprache in Kontakt zu gehen.

Beispiel-Fragen:

• Wie geht es dir gerade?
• Wo in deinem Körper braucht es besondere Entspannung?
• Wie fühlt sich dieser Bereich an?
• Wie ist die Tiefe?
• Darf es mehr/weniger sein oder ist es so genau richtig?

3. Entspannte Position für beide finden: Erfahre doppelte Wohltat

Schaffe für euch beide eine entspannte Position. Je entspannter du dich selber beim Massieren fühlst, umso mehr überträgt sich dieses Gefühl auf dein Gegenüber. Wenn du eine Massageliege hast, stelle die Liege auf die richtige Höhe ein, so dass du mit deinem Körpergewicht massieren kannst, was viel leichter ist für dich. Falls du keine Massageliege hast, bereite dir einen wohligen Platz auf dem Boden vor.

Für deinen Massage-Partner: Bereite einen kuscheligen Platz auf dem Boden vor, mit einer Matte, einer Wolldecke und einem Laken als Unterlage, sowie einem Laken zum Zudecken. Zur entspannten Lagerung, lege in Rückenlage ein Kissen unter die Kniekehlen und in Bauchlage unter den Fußspann. Bei Bedarf kannst du zur Entlastung des unteren Rückens ein Kissen unter den Bauch legen und unter die Brust für eine entspannte Lage des Nackens.

Für dich: Achte genauso gut auf dein eigenes Wohlbefinden! Spüre beim Massieren bewusst deinen Körper. Wechsel häufig deine Massage-Position auf dem Boden. Wenn du an der Liege arbeitest, achte aufs kraftbringende Massieren, so dass du aus der Massage Kraft gewinnst. Mache zwischendurch eine Pause, indem du deine Hände auf dem Körper sanft ruhen lässt und spürst. Langes Ausatmen hilft dir, deinen Körper bewusst zu spüren und auf deine eigene entspannte Haltung zu achten.

4. Ankommen: Schwingt euch gemeinsam ein

Nimm dir zu Beginn der Massage so viel Zeit, dass ihr beide in Ruhe ankommen könnt. Lass deine Hände bewusst auf dem Körper deines Partners ruhen. Spüre deine eigene Atmung und die deines Partners unter deinen Händen.

5. Einfühlen: Spüre bewusst

Erlaube deinen Händen einen weichen, vollen Kontakt, so dass du mit dem Körper deines Partners Eins wirst. Sei bei deinen Berührungen spielerisch. Folge deinen eigenen Berührungsimpulsen. Stelle deinem Partner/Klienten bewusst offene Fragen und schick damit Bewusstsein in die Massage. Traue dich zu erkunden und eigene Massage-Streichungen zu erfinden. Sei dabei im direkten Kontakt mit deinem Gegenüber, um herauszufinden, wie sich dein Partner fühlt und ob ihr im Fluss seid.

6. Massage-Tipp: Genieße die Kunst bewusster Berührung

Lass dir Zeit und führe deine Massage-Streichungen ruhig und bewusst aus. Vertraue deiner eigenen Berührungsqualität. Erlaube dir präsent im gegenwärtigen Moment zu sein. Fühle bewusst, was du mit den Händen wahrnehmen kannst. Spüre die zahlreichen feinen Bewegungen unter deinen Händen wie Atem, Herzschlag, Strömen, Kribbeln, Pulsieren, Ausdehnen, etc. 

Verreibe das Öl in deinen Händen und verteile es dosiert auf der Haut. Folge den Impulsen deiner Hände und höre nach, wie die Massage ankommt, was vielleicht gerade besonders gut tut, usw. Entspanne dich mit jedem Ausatmen mehr und mehr in deine Massage-Streichungen hinein.

Massiere mit:

➢ vollem, achtsamem und respektvollem Hautkontakt
➢ den gesamten Handflächen und Handballen
➢ Fingern und Daumen
➢ langen sanften und tiefen Streichungen
➢ kreisenden Streichungen
➢ wechselgleichen Streichungen

Variiere mit:

➢ langen-kurzen und tiefen-sanften Massage-Streichungen
➢ Rhythmus und Tempo: langsam, schnell, ruhend

7. Atem: Sei präsent 

Der Atem ist der Schlüssel für eine wohltuende Massage, für beide Seiten. Langes Ausatmen bedeutet entspannen. Dabei streiche von dir weg und sinke gleichzeitig in die Tiefe, indem du dein eigenes Körpergewicht dosiert auf deine Hände gibst. Mit dem Einatmen streiche sanft zu dir hin und gebe Raum.

8. Schmerzpunkte: Sei liebevoll mitfühlend

Begegne Schmerzpunkten mit Fingerspitzengefühl. Frage, welche Tiefe angenehm ist. Bei Bedarf verweile länger an diesen Stellen, um das verspannte Gewebe zu lösen. Gehe auf Entdeckungsreise und finde die Punkte, an denen deine Berührungen besonders gut tun. Begegne diesen Stellen achtsam und liebevoll. Höre immer wieder nach, um auf Wunsch mehr oder weniger einzusinken.

9. Abrunden und Zurückkommen: Nimm die Entspannung mit

Schaue bewusst, wie du deine Massage abrunden kannst. Überlege, was du in den letzten fünf bis zehn Minuten geben möchtest. Frage nach besonderen Wünschen. Gibt es Berührungen, die besonders gut getan haben? Oder bestimmte Muskelbereiche, die nach mehr Entspannung rufen? Lass die Massage ausklingen, indem du zum Abschluss deine Hände wieder ruhig auf dem Körper liegen lässt.

Nachspüren: Gib deinem Partner und dir Zeit, um die Massage nachklingen zu lassen. Genieße Ruhe und Entspannung. Kehre bewusst wieder zu dir zurück. Spüle die Hände und Arme mit fließend kühlem Wasser ab.

10. Abschlussgespräch: Vertiefe Entspannung durch Bewusstsein

Reiche deinem Partner/Klienten nach der Massage etwas zum Trinken (Wasser oder Tee). Frage nach, wie es ihm geht. Finde heraus, was besonders gut getan hat und wie sich sein Befinden verändert hat. So bereicherst du das körperliche Wohlgefühl mit Bewusstsein für nachhaltigen Ausgleich auf allen Ebenen.

Fazit: Massage-Tipps

Die beste Voraussetzung, um eine gute ganzheitliche Massage zu geben, ist aus meiner Erfahrung: deine eigene Lust und Freude daran, selber massiert zu werden. Deiner eigenen Freude an der Berührung Raum zu geben. Genieße beim Massieren jede einzelne Massage-Berührung in vollen Zügen. Entspanne dich selber mehr und mehr beim Geben und stell dir vor, wie wohltuend sich deine Berührung anfühlt. Setze die Massage-Tipps Schritt für Schritt am besten direkt um.

Jetzt bin ich gespannt von dir zu hören: Wie war es für dich und deinen Gegenüber? Haben meine Massage-Tipps dir geholfen? War ein hilfreicher Massage-Tipp für dich dabei – vielleicht sogar beim Geben und beim Nehmen? Ich freue mich über dein Feedback in den Kommentaren.

Alles Liebe und viel Erfolg beim Massieren

Sabine