Mit Unsicherheit leben wir alle. Sicherheit ist jedoch ein Grundbedürfnis der Menschen. Es steht an oberster Stelle.
Als Mensch wollen wir gerne Kontrolle haben, um unser Sicherheitsgefühl zu bewahren und zu steigern.
Wenn wir das Gefühl eines Kontrollverlustes erleiden, fühlen wir uns ohnmächtig. So, als würden uns die Dinge aus den Händen gleiten und wir können nichts dagegen tun. Ähnlich ist das Gefühl der Unsicherheit.
Routinen, Fakten, Wissen und feste Tagesabläufe geben uns Halt und das Gefühl von Sicherheit im Leben. Wenn wir Dinge planen können und eine genaue Vorstellung davon haben, wie etwas zu sein hat, fühlen wir uns in unserer wohligen Komfortzone.
Wenn wir grob ahnen, was geschieht, erwarten uns keine bösen Überraschungen und wir gehen mit einer gewissen Leichtigkeit durch den Alltag. Das Gefühl der Kontrolle ist quasi das Gegenteil von Ohnmacht.
Allerdings ist die Ungewissheit Teil des Lebens und gehört einfach dazu. Wenn wir eines wissen, ist dass wir nichts wissen. Niemand kann in die Zukunft blicken. Keiner kann vorhersehen, was morgen in unserem Leben passieren wird – und das hat viele positive Seiten.
Wie langweilig wäre das Leben, wenn wir immer wüssten, was in den nächsten Tagen und Wochen geschehen wird?
Wer die Unsicherheit annimmt und akzeptiert, kann wieder wie ein Kind offen und neugierig durch die Welt gehen – und das ohne sich von Vorurteilen oder Ängsten leiten zu lassen.
Mit Unsicherheit leben: Ängste und Sorgen gekonnt meistern
Was wir heute mit einem Gefühl der Sicherheit sagen und entscheiden können, kann sich in einigen Monaten oder Jahren als falsche oder schlechte Entscheidung herausstellen.
Deswegen gibt es keine Garantie für nichts. Genau das können wir für unseren Vorteil nutzen.
Das Positive daran ist, dass es ebenso keine Garantie für Fehlschläge gibt.
Wenn du etwas also nicht wagst, wirst du nicht herausfinden können, wie sich ein erreichtes Ziel anfühlen wird.
Deswegen solltest du deine Träume in die Realität umsetzen, denn es bringt nichts, Ungewissheiten zu vermeiden.
Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Schwelle, wie hoch das Toleranzempfinden für Unvorhergesehenes ist. Besonders Personen mit geringem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl fällt die Ungewissheit schwer.
Warum ist das so? Wer selbstbewusst ist, dem gelingt es leichter sich immer wieder neu auszurichten und für sich einzustehen.
Deswegen ist es umso wichtiger, eine Toleranz aufzubauen bzw. zu lernen Ungewissheit auszuhalten. Lies passend dazu auch meinen Artikel über Resilienz.
Sicher ist, dass nichts sicher ist
Das Leben ist nicht dafür da, um Verletzung und Unsicherheit zu vermeiden. Das Leben will gelebt werden und dazu gehören alle Erfolgs- und Schattenseiten.
Wenn wir aus Angst vor dem Scheitern Dinge vermeiden, haben wir bereits verloren, noch bevor wir das Spiel des Lebens gespielt haben.
Wenn dir etwas nicht gelingen sollte, ist dies eine weiterer Meilenstein in deinem Leben, der zum Wachstum führen kann.
Es ist deine Einstellung dazu, wie du mit Dingen und Unsicherheit umgehst.
Vermeidung wird dich nicht weiter bringen, denn du weißt nicht, welche Dinge eintreten werden. Ein zentraler Bestandteil, um besser mit Unsicherheit umzugehen, ist die Achtsamkeit und Akzeptanz, die du an den Tag legst.
Wenn du achtsam wahrnimmst, was sich um dich herum und in dir (deinen Gedanken) abspielt, kannst du zumindest die Kontrolle für deine Einstellung übernehmen und dadurch mehr Akzeptanz einladen.
Sobald du Meister bzw. Meisterin deiner Gedanken bist, wirst du einsehen, dass Sicherheit nur eine Illusion ist.
Du wirst die Kraft aus dir selbst schöpfen können, weil dich dann nichts mehr umhauen kann.
Egal, welches Ereignis in dein Leben treten wird: Du hast beschlossen, deine Gedanken bewusst zu lenken, statt dich von deinen Ängsten leiten zu lassen.
Wer sich ständig in (vermeintliche) Sicherheit begibt, verpasst das Leben. Wir wissen nicht, was morgen kommt, aber das ist völlig in Ordnung.
Leichter mit Unsicherheit leben, indem du dein Selbstbewusstsein stärkst
Selbstbewusste Menschen können leichter mit Erfolgen und Niederlagen umgehen und lernen aus Fehltritten.
In meinen Rebalancing-Ausbildungen und Onlineangeboten gehe ich deswegen bewusst auf die Stärkung des Selbstbewusstseins ein, da dies eine wichtige Voraussetzung ist, um erfolgreich mit Massage zu arbeiten.
Wie du dein Selbstbewusstsein nachhaltig stärken kannst erfährst du in meinem Artikel hier und in einer wertvollen Übung hier.
Tipps, wie du leichter mit Unsicherheit leben kannst
Loslassen lernen
Wenn du loslässt, lässt du die Dinge einfach so sein, wie sie sind. Wenn du alte Dinge loslässt, hast du Kapazität für neue und bessere Dinge in deinem Leben.
Wie du leichter mit Vergangenem Frieden schließt und Sachen loslässt, die du nicht ändern kannst, findest du ausführlich in meinem Artikel hier.
In Geduld und Zuversicht üben
Es bringt wenig, wenn du in Aktionismus verfällst und panisch wirst. Weder das eine Extrem der Resignation noch der unüberlegte Aktionismus ist hilfreich. Gerade bei wichtigen Angelegenheit ist es hilfreich, wenn du dich in Geduld übst.
Gute oder wichtige Angelegenheiten brauchen oft ihre Zeit. Von daher tust du dir einen großen Gefallen, wenn du dir die Situation in Ruhe von außen anschaust und dabei eine geduldige und optimistische Haltung an den Tag legst.
Akzeptanz und Achtsamkeit praktizieren
Sobald du die Unsicherheit akzeptierst, wird es dir leichter fallen damit umzugehen. Streng genommen haben wir kaum eine andere Wahl.
Wir wissen nicht, was morgen passieren wird. Also sollten wir mit dem Gedanken besser früher als später Frieden schließen.
Wenn wir verstehen, dass jeder Mensch gleich ist und mit Unsicherheit im Leben zu tun hat, stellen wir fest, dass es keine andere Alternative außer Akzeptanz geben kann.
Worst-Case-Szenario durchspielen
Frage dich, was im schlimmsten Fall eintreten könnte. Steigere dich für wenige Minuten so richtig hinein, schreibe gerne deine Gedanken auf und frage dich im nächsten Schritt: Wie kann ich reagieren, wenn Fall XY eintreten sollte?
Halte dann schriftlich fest, was du tun kannst, damit dieses Szenario möglichst nicht eintrifft und halte ebenso schriftlich fest, was du tun kannst, sollte dieser Fall doch eintreffen. Somit hast du einen Lösungsstrategie im Notfall direkt zur Hand.
Erstens treten die schlimmsten Szenarien meist gar nicht erst ein und zweitens kennen wir meist Lösungen oder Strategien, wie wir damit idealerweise umgehen können.
Sobald du den schlimmsten Fall reflektiert hast, frage dich: Was wäre, wenn ich nichts tue und alles beim Alten belasse?
Ungelebte Träume zu ignorieren oder etwas auszusitzen und abzuwarten ist auch keine gute Alternative, oder?
Frage dich zum Schluss: Was wäre, wenn alles gut geht? Steigere dich so richtig in die positiven Gefühle hinein, wie du dich fühlen wirst, wenn dein Vorhaben gelingen sollte.
Stelle dir das Gelingen so realistisch wie möglich vor und spüre hinein, was es in dir auslöst.
„Life is what happens while you are busy making other plans“ – John Lennon
Ich hoffe, dass dich mein Artikel dabei motiviert, mehr für deine Ziele einzustehen und einfach loszulegen, statt dich von Ängsten und Unsicherheiten einnehmen zu lassen.
Jeder Mensch hat mit Ungewissheit zu tun – das ist völlig normal, aber es sollte dich nicht von deinen Wünschen und Zielen abhalten lassen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben.
Alles Liebe
Deine Sabine